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Vorverstärker… Detailwissen nicht nur für Techniker



Vorstufe   HLABS   VV26



 
 
 
Vorverstärker - Fragen über Fragen
Der Einsatz eines Vorverstärkers erfolgte lange Zeit oft nur aus rein praktischen Gesichtspunkten. Hier konnten die vorhandenen Quellgeräte, wie CD-Player, Plattenspieler, Tonbandgeräte, Tuner etc. angeschlossen und mittels Tasten oder Drehschalter ausgewählt werden. Der Klang konnte, ganz selbstverständlich, mittels Bass-, Höhen- oder sogar Mitten-Regler dem Hörgeschmack angepasst, die Kanäle mittels Balanceregelung nach links oder rechts verschoben werden. Hatten die Geräte der ’80er Jahre noch teilweise das Design eines Flugzeugcockpits, so zieren bei so genannten HighEnd -Vorstufen neuerer Generationen oft nur noch 2 Knöpfe die edle Front, welche die Funktion der Kanalwahl und der Lautstärkerregelung inne haben. Magnetbandgeräte und sogar Radio finden in den Hörstuben der HiFi - Enthusiasten bis auf wenige Ausnahmen keine Verwendung mehr... und gar nicht so selten gibt es sogar nur ein einziges Medium, entweder schwarz oder silbern glänzend.
Was dem Vorverstärker nun vermeintlich als einzige Existenzberechtigung bleibt ist der Lautstärkeregler. Und immer noch droht Gefahr. Und zwar durch das Ausstattungsmerkmal einiger CD-Player der gehobenen Klasse, nämlich der eingebauten Lautstärkerregelung. Mit jenen Geräten ist es, ganz ohne den Einsatz eines externen Vorverstärkers, möglich, den Endverstärker mit Musik zu füttern und die Lautstärke anzupassen. So hört man immer wieder von highfidelen Zeitgenossen, die ihre CD-Abspielgeräte direkt mit dem Endverstärker verbunden haben und sogar einen deutlichen Klangvorteil durch das Weglassen der Vorstufe geltend machen. Andere, nicht ganz so hart gesottene, beschreiben den Einsatz von so genannten passiven Vorstufen, die auch den üblichen aktiven Vertretern klanglich überlegen seien. Was wieder einmal bleibt, ist eine gehörige Portion von Verwirrung, als gäbe es davon nicht schon genug in der HiFi-Gemeinde...
Und Fragen über Fragen…

Wofür braucht man eine aktive Vorstufe ?
In aktiven Vorverstärkern findet man neben passiven Bauteilen wie z.B dem Eingangswahlschalter und dem Poti für die Lautstärkerregelung noch einige aktive Bauelemente, wie Transistoren oder Operationsverstärker, die das ankommende Musiksignal verstärken. Bei der Verstärkung lässt sich unterscheiden zwischen der sog. Spannungsverstärkung und der Stromverstärkung. Durch die Verstärkung der Spannung wird eine Erhöhung des Lautstärkepegels erreicht....einfach gesagt, es wird lauter...
Dem Strom fällt eine besondere Bedeutung zu wenn es um eine hochwertige Musikwiedergabe geht..
Widmen wir uns dem Thema Strombedarf mal aus der Sicht eines CD-Players : Wir schauen in ein Interconnectkabel , welches unser Musiksignal zum Vorverstärker transportiert, und sehen uns schon mit dem ersten kleinen "Problem" konfrontiert. Denn dieses Kabel wirkt wie ein Kondensator d.h es fließt ein gewisser Strom , der diesen Kondensator auflädt. Und da sich bei unserem Musiksignal der Spannungspegel permanent im Takt der Musik, ändert, müssen wir in entsprechend kleinen Zeitabschnitten jedesmal diesen Kondensator wieder entladen und neu aufladen... Und je nach Höhe der Kapazität unseres Kabels, können da mal Stromänderungen anfallen, welche die Ausgangsstufe des herkömmlichen CD-Players überfordern. Also nehmen wir mal an, unser Kabel ist relativ kurz und hat eine sehr niedrige Kapazität. Am Ende des Kabels erreichen wir nun den Eingangswiderstand des Vorverstärkers, der kein Problem für unsere Ausgangsstufe darstellt. Bei einer aktiven Vorstufe müssen wir uns nun keine weiteren Gedanken über eine weitere Belastung machen denn die nachfolgende aktive Stufe verstärkt unseren geringen Strom und entlastet den Ausgang des CD-Players...
Nicht so bei einem passiven Vorverstärker...

Passive Vorverstärker
In einer passiven Vorstufe lassen sich keine verstärkenden Bauteile finden. Das Musiksignal wird über Schalter und Lautstärkepotentiometer unverstärkt über ein meistens recht langes Kabel zum Endverstärker transportiert.

Nachteile bzw Grenzen von passiven Vorverstärkern
Die Ausgangsstufe eines CD-Players "sieht" bei dem Betrieb an einem passiven Vorverstärker nicht nur das erste, meiste kurze, Interconnectkabel zum Eingang der Vorstufe, sondern nun auch noch ein meist deutlich längeres Kabel und wird , abhängig von der Kabelkapazität, durch recht hohe Ladeströme belastet. Achtet man bei beiden Kabeln auf die Länge und eine niedrige Kapazität, mag dies nicht unbedingt zu einem Problem werden.
Aber nun folgt die Eingangsstufe des Endverstärkers und nun trennt sich die Spreu vom Weizen.
Die erste Stufe in einem Endverstärker hat zwar keinen so niedrigen Eingangswiderstand, dass eine CD-Player-Ausgangsstufe direkt überlastet wird , aber sie stellt unter gewissen Umständen erhebliche Anforderungen, denen nur eine wirklich aufwändig gebaute externe Vorstufe gerecht wird.
Um auf diese Umstände näher einzugehen, zäumen wir das Pferd, bzw unsere Hifi-Anlage mal Von Hinten auf...
Wir stellen einfach mal wirklich hohe Anforderungen an unsere Anlage und möchten einen größeren Hörraum beschallen. Eine einfache Musikberieselung genügt uns nicht; wir verlangen eine wirklich livehaftige Darbietung.
Wir haben größere Lautsprecher und möchten, dass sich zwischen diesen eine schöne große imaginäre Bühne auftut, auf der die Musiker für uns aufspielen.
und nicht nur die bei üblichen Hifi-Vorführungen oft obligatorische Jazz-Sängerin, sondern eine Bigband. Dabei soll jedes einzelne Instrument deutlich und kraftvoll und vor allem körperhaft dargestellt werden. Das Klangbild löst sich von den Lautsprechern, der ganze Raum ist gefüllt mit Musik, und dabei tönt es keinesfalls scharf oder nervig..aber hochdynamisch und detailreich..
Dies stellt sehr hohe Anforderungen an unsere Technik . Ein hochkomplexes Musiksignal sorgt für große Schalldruckänderungen in sehr kleinen Zeitabschnitten. Unser Endverstärker muß mit hoher Geschwindigkeit recht hohe Ströme an unsere hungrigen Lautsprecher liefern.
Jede einzelne Verstärkerstufe fordert nun einiges von ihrem Vorgänger. Wenn auch nur einem Teilnehmer die Puste ausgeht, kann das geforderte HighEnd-Klangbild nicht aufrecht erhalten werden..
In der Elektrotechnik kennt man den Begriff der Slew-Rate, der Anstiegsgeschwindigkeit von Signalen. In unserem FAll wird nun eine recht hohe Slewrate aller Verstärker gefordert.
in der Schaltungstechnik ist bekannt, dass die erste Stufe in einem Verstärker die Slew-Rate des gesamten Verstärkers bestimmt. In unserer Anlage bildet die Ausgangsstufe des CD-Players diese erste Stufe und bestimmt tatsächlich das Gesamtergebnis der kompletten Anlage !!
Eine Tatsache, die einmal deutlich hervorgehoben werden sollte. Das Quellgerät ist das wichtigste Gerät in der Anlage und kann nicht hochwertig genug sein !
Aber kommen wir nun zum Punkt
Kann die Ausgangsstufe in einem CD-Player tatsächlich diesen hohen Anforderungen eines Endverstärkers genügen ?? In der Praxis ist die Antwort ein klares "Nein"...da es natürlich theoretisch möglich ist, eine aufwändige Vorstufe mit in den CD-Player einzubauen...aber die nicht geringe Zahl von hochwertigen CD-Playern oder DA-Wandler, welche wir testen konnten, brachten beim direkten Anschluss an den Endverstärker deutlich schlechtere Ergebnisse. Selbst strompotente Ausgangsstufen von teuren Geräten schafften es nicht, den nötigen "Kraftschluss" zum Endverstärker zu bilden und diesen so auszusteuern, dass ein echtes HighEnd-Klangbild entstehen kann.
Dies ist nur mit wirklich hochwertigen Vorverstärkern zu erreichen, die einerseits den Ausgang des CD-Players etc. so entlastet, dass dieser überhaupt sein Potenzial entfalten kann und andererseits den Endverstärker über einen Spannungsbereich ( den ein CD-Player in der Regel garnicht liefert ) richtig auszusteuern.
Da wir es aber auf dem Hifi-MArkt mit realen Vorverstärkern zu tun haben, eröffnet sich schon die nächste Frage.
Warum klingt es oft ohne Vorstufe besser als mit ?
Das Weglassen des Vorverstärkers und der direkte Anschluss des Quellgerätes an den Endverstärker bringt in gar nicht so seltenen Fällen eine deutliche Klangverbesserung
Steht dies nicht im direkten Widerspruch zu unseren früheren Ausführungen und Behauptungen ?
Nun, unsere Plädoyer bezog sich auf eine wirklich hochwertige Vorstufe, welche dann nur deutliche klangliche Vorteile mit sich bringt.
Im wirklichen ( Hifi-)-Leben ist nicht alles Gold was glänzt. Viele Vorverstärker sind nicht viel anders aufgebaut als die Ausgangsstufen von CD-Playern und wirken dadurch eher als Klangbremse.
Tatsächlich sorgt ein Großteil der auf dem Hifi-MArkt angebotenen Vorstufen für eine negative klangliche Beeinflussung . Zwar hat eine aktive Vorstufe große Vorteile in Puncto Dynamik und Auflösung, aber wenn nicht allerhöchste Sorgfalt auf die Entwicklung einer guten klanglichen Balance und natürlichen Wiedergabe gelegt wird, entsteht leicht eine Darbietung, welche oft als "typisches Hifi-Klangbild" bezeichnet wird, nämlich wenig natürlich, tendenziell hell, harsch bzw scharf, wenig körperhaft, letztendlich deutlich nach Konserve klingend.

Mit wenigen Worten ... Ein Fazit zum Thema
Um einfach schön Musik zu hören braucht man nicht unbedingt einen Vorverstärker. Aber dafür genügt ja eigentlich auch ein antikes Dampfradio.
Tonale Ausgewogenheit gibt's eher ohne als mit , wenn man eine der üblichen Hifi-Vorstufen sein Eigen nennt, die oft unnatürlichen Konservenklang ins Spiel bringen.
Gute aktive Vorverstärker bringen pures Live-Feeling in den Hörraum ; es ist tatsächlich möglich, eine natürliche Wiedergabe mit sehr gutem musikalischem Fluß zu vereinen. Mit analytischen Attributen - höchste DetailAuflösung und Dynamik - eine faszinierende räumliche Darstellung wie auf einer imaginären Bühne...
Und eine Anmerkung sei hoffentlich erlaubt und zugleich verziehen, weil sie für machen Hifi-Erfahrenen Anmaßend und übertrieben klingen mag :
Eine Vorstufe , wie grad beschrieben, ist selbst unter der Anzahl von hochgelobten "Testsiegern" nur mit Mühe zu finden und wenn dann fast nur zu exorbitanten Preisen.
Und wir haben eine für Sie gebaut... die HLABS VV26 steht zum Hörvergleich zur Verfügung



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